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Die Geschichte der Kindertransporte

10.000 Kinder

   Anlass für die Kindertransporte nach Großbritannien waren Presseberichte über die Pogrome am 9. und 10. November 1938, in deren Verlauf in ganz Deutschland Synagogen angezündet, Geschäfte und Wohnungen zerstört und jüdische Männer, Frauen und Kinder misshandelt wurden. Etwa 30.000 Männer, darunter auch viele Jugendliche, wurden in KZs verschleppt. Die Öffentlichkeit in Europa und den USA war empört. Jüdische Organisationen wurden von christlichen und anderen Gruppen in dem Bemühen, Hilfe zu organisieren, unterstützt. In Großbritannien gründete sich das "Movement for the Care of Children from Germany", später „Refugee Children’s Movement“, das den Großteil der organisatorischen Aufgaben übernahm. Schon am 21. November 1938 entschied das britische Parlament, unbegleitete jüdische Kinder aus Deutschland mit Kollektivvisa einreisen zu lassen. Über die BBC wurden Familien aufgefordert, ein Kind aus Deutschland aufzunehmen. Es musste nachgewiesen werden, dass der Unterhalt der Kinder gesichert war, damit die finanzielle Belastung des britischen Staates gering blieb. Schließlich wurde ein Limit dadurch gesetzt, dass eine Quote von 10.000 Kindern nicht überschritten werden sollte – wahrscheinlich hätte Großbritannien aber noch mehr Kinder aufgenommen, wenn nicht der Kriegsbeginn weitere Transporte unmöglich gemacht hätte.

Organisation in Deutschland und Großbritannien

   Die Vorbereitung der Ausreise übernahmen in Deutschland die Abteilung Kinderauswanderung der Reichsvertretung der Juden in Deutschland und die Jüdischen Gemeinden vor Ort; für evangelisch oder katholisch getaufte Kinder aus jüdischen Familien waren die entsprechenden konfessionellen Hilfsstellen zuständig. Die Quäker in Berlin, Wien und in London unterstützten die Emigration von konfessionslosen, aber auch von christlichen und jüdischen Kindern.
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Erste Etappe der Kindertransporte: die Niederlande. Werner Blumenthal und Kurt Eisenberg aus Herne und Röhlinghausen, November 1938